Das Resonanzzentrum Peter Roth wurde am 24. Mai 2025 feierlich mit folgenden Worten von Peter eröffnet:

Liebe Gäste

Mit grosser Freude und tiefer Dankbarkeit begrüsse ich Sie im einzigartig wunderbaren, von Architekt Tom Pulver geplanten und hingebungsvollen Handwerkern gebauten Resonanzzentrum!

Stellt euch vor: Einige hundert Meter weiter unten im Tal wurde einer geboren, der vor 500 Jahren, zusammen mit anderen Reformatoren  die patriarchale und streng hierarchische Gesellschaft des Mittelalters zusammenbrechen liess. Untertanen wandelten sich zu Individuen, der Buchdruck befähigte die Menschen zu Lesen und Schreiben, und begründete damit für alle den Zugang zu Wissen und Bildung. Und Beides, das Bewusstsein eines selbstbestimmten Individuums und die Fähigkeit sich Wissen und Information anzueignen, waren auch die Grundlagen für demokratisch organisierte Gesellschaften, anstelle kirchlich und weltlich monarchischer Strukturen! 

Und was ist im Laufe der Jahrhunderte aus dieser, im Abendland erstmaligen und grossartigen Chance, in unserer Zeit geworden? Individuen, die sich um sich selbst und ihre Bedürfnisse drehen und dabei die Mitwelt, durch Konsum und Ausbeutung zur verfügbaren Umwelt verkommen lassen! Eine Bildung, die dank einer überspitzten Spezialisierung bei zynischen Plänen, wie den Mars bewohnbar zu machen und anderen verrückten Behauptungen der Silicon Valley-Utopisten landete. Dabei aber geht jedes Verständnis für die Ganzheit des natürlich Gewachsenen und organisch Vernetzten völlig verloren. Und zu schlechter Letzt, verkommt die einzigartige Errungenschaft von demokratischen Strukturen in manchen Ländern zu einem käuflichen, von Desinformation und Lügen manipulierten System.
Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Während diese stürzenden Bäume einen riesigen Krach und Lärm veranstalten, wächst das gut vernetzte Neue unaufgeregt und unaufhaltsam nach: Ein neues, ganzheitliches, von Suffizienz und Nachhaltigkeit, von Entschleunigung und Diversität geprägtes Bewusstsein ist im Entstehen und besinnt sich auf ethische Werte und Haltungen wie sie in Religion, Resilienz und Resonanz zum Ausdruck kommen. Diese drei Re am Anfang dieser drei Wörter sind Hinweis darauf, dass es um eine Rückbesinnung geht. Die Besinnung führt uns zur Einsicht, dass wir nicht nur unheilbar religiös, sondern dass wir im tiefsten Grund als soziale und solidarische Wesen, die sich nach Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung sehnen, geschaffen sind!

Haben die Umwälzungen von Reformation und Aufklärung uns Menschen aus der Anonymität, als Teil der Masse von Untertanen zum Individuum befreit, so sind wir nun, 500 Jahre später mitten in einem nächsten Schritt der Evolution des Bewusstseins. Es beginnt uns zu dämmern, dass wir nicht von allem unabhängige, isolierte und frei floatende Individuen, sondern dass wir Menschen Teil der Natur sind, eingebunden und wichtiges Organ in einem zyklisch vernetzten Organismus. Ja, vergleichen wir uns mit einem Organ wie die Leber oder sei es die Niere eines menschlichen Körpers: Jedes einzelne Organ unseres Körpers funktioniert nur im Zusammenhang des ganzen Organismus! Und genau dies meint der Begriff Resonanz: Wir sind Teil eines Ganzen und über Schwingung mit ALLEM verbunden!
Heute, 500 Jahre später hätte nun die Quantenphysik, analog zur Erfindung des Buchdrucks in der Zeit der Reformation, das Potential unser Bewusstsein ganz grundlegend neu zu erfinden und entwickeln! Die Quantenphysik ist dieses Jahr 125 Jahre alt und die UNESCO hat aus diesem Grund das Jahr 2025 zum Quantenjahr ausgerufen. Doch, ausser einem Artikel in der NZZ ist das Echo bisher erstaunlich gering. Dabei haben Quantenphysiker wie Heisenberg und Schrödinger bereits vor 125 Jahren den objektiven Standpunkt eines Beobachters vom Sockel gestürzt: Das so genannte Doppelspalt-Experiment zeigt klar und deutlich: Wer im Licht nach Materie sucht, findet Teilchen – und wer im Licht nach Energie sucht, findet Wellen, das heisst Schwingung. Damit wurde glasklar, dass das was wir als Realität bezeichnen, nicht objektiv existiert, sondern in unserem eigenen Bewusstsein entsteht!

Während die technologischen Anwendungen der Quantenphysik in jedem Handy und jedem Computer genutzt und unabdingbar nötig sind, haben wir die philosophischen Konsequenzen, die sich aus den Einsichten der Quantenphysik ergeben, bis heute nicht verstanden! Wollen wir wirklich, wie die katholische Kirche, die sich erst in den 90-Jahren des letzten Jahrhunderts bei Giordano Bruno entschuldigt hat, dass die Inquisition ihn wegen seiner Behauptung, die Erde sei rund und keine Scheibe, auf dem Scheiterhaufen verbrannte! Wollen wir wirklich auch 400 Jahre warten, bis wir die grundlegende Einsicht der Quantenphysik, dass alles über Schwingung verbunden ist, annehmen und bereit sind im Alltag zu leben? So wie es mit Blick auf die Folgen und Konsequenzen des Klimawandels aussieht, bleibt uns ohnehin keine Zeit, um diese Einsicht aufzuschieben!

Aber wir können zum Beispiel Klang und Rhythmus wieder in DEN Zusammenhang stellen, DEN sie in allen alten Kulturen, inklusive unserer eigenen Alpkultur, hatten:  Klang, Rhythmus und Atem verbinden uns in allen Ritualen und Riten rund um die Erde, vom Alpsegen und den Meditationsformen aller Religionen bis zu den Fruchtbarkeits-Ritualen der philippinischen Reisbauern mit der Natur, mit unseren natürlichen und zyklischen Lebensgrundlagen! 
Tatsächlich sind wir Menschen Organe des Organismus von Mutter Erde. Und um dies nicht nur erklärt zu bekommen, sondern um dies zu Erleben und zu Erfahren gilt es Angebote zu schaffen: Ohne Handy, draussen in der freien Natur, mit allen fünf und mehr Sinnen, bei Tag und bei Nacht! Was für ein segensreiches Angebot für Familien und Schulen, Jugendgruppen, Firmen und Kirchgemeinden – in dieser Zeit da unseren kommenden Generation droht, in den Parallelwelten von digitalen Portalen abzustürzen! 

Mit Sonja Lieberherr als Leiterin des Resonanzzentrums haben wir wieder, wie in der ganzen Geschichte von Klangwelt, die richtige Person, zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Sonja ist Mutter, Jodlerin, Älplerin und hat die Fähigkeit solche Angebote für Jugendliche und Erwachsene zu kreieren und durchzuführen. Leitsatz zu diesen neuen Angeboten könnte ein Satz aus der berühmten Rede von Häuptling Seattle, die er vor etwas mehr als 150 Jahren, vor dem Kongress des Teilstaates Washington gehalten hat: «Lehret eure Kinder, dass alles verbunden ist. Und sagt ihnen: Was ihr der Erde antut, das tut ihr euch selber an!» 
Gott gebe uns die Zeit, um nach der Sintflut mit Trump, Putin, Elon Musk und wie sie alle heissen, den nächsten Schritt in der Evolution des Homo sapiens zu wagen. Haben wir den Mut jetzt, 500 Jahre nach Reformation und Aufklärung, diesen nächsten Schritt zu einem neuen, das heisst: achtsamen und empathischen, genügsamen und dankbaren Menschen zu wagen! Dies ist mein innigster Wunsch zur Einweihung von Klanghaus, Jenny-Haus und Resonanzzentrum. Ich danke euch!
 
Peter Roth, am 24. Mai 2025